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334. - 339. Tag: Penhas da Saude,Serra Estrela, wechselhaftes Wetter und kühl

Wir wollen in den nächsten 5 Tagen die Hochebene der Serra da Estrela erkunden. Es ist ein 2000m hohes Gebirgsmassiv mit einigen interessanten Granitformationen und Gletschertälern.

Wir fahren nach Seia, einer Stadt, die ganz am Fuss des Gebirges liegt. Wir wählen eine schmale Zweitklassstrasse aus, die aber sehr steil und mit vielen Kurven nach oben führt. Unser Fiat 500 kommt da schon ein bisschen an seine Grenzen. Die Strasse ist wie schon gesagt sehr schmal und uneben. Zum Glück hat es wenig Verkehr und vor allem keine Motorradfahrer, was sich aber nach einigen Kilometer schlagartig ändert. Wir biegen in die Hauptverkehrsachse über das Gebirge ein und schon brausen uns die lauten Motorengeräusche um die Ohren. Bei der Talsperre, Lagao Comprida, stellen wir unseren Kleinwagen auf den Parkplatz und begeben uns auf eine Wanderung zu einem See mit einem "Loch".

Wir wandern dem Stausee entlang über eine Passlandschaft, die genau so aussieht wie in den Alpen. Überall liegen grosse und abgerundete Granitblöcke herum und an vielen Orten sehen wir auch riesige, einst vom Gletscher abgeschliffene Granitplatten am Boden.

Nach ca. 2 Stunde Marschzeit erreichen wir diesen See mit einem grossen Loch. Wir haben das schon auf Fotos gesehen und sind deshalb sehr gespannt, wie das wohl in natura aussieht.

Was ziemlich magisch aussieht, ist in Tat und Wahrheit einfach der Überlauf des Stausees. Mittlerweile etwas überwachsen, was die Ansicht so speziell macht und sicher ein super Fotosujet hergibt.

Das Konzert und das Verhalten der unzähligen Frösche finden wir aber genau so interessant und bewundernswert.

Wir kehren zum Wagen zurück und fahren über den "Gipfel", Estrela 1994m, zu einem kleinen Bergdorf, namens Penhas da Saude. Neben einer Feriensiedlung mit vielen kleinen Chalets checken wir im Hotel Luna Serra da Estrela ein und freuen uns auf die Halb-Pension im Hotel.

Am nächsten Tag wollen wir uns das Gletschertal "Vale Glaciar do Zezere" anschauen. Die Informationen auf einer Internetseite sind ja vielversprechend. Das 13km lange Tal wurde einst von einem Gletscher geformt und ist anscheinend das längste in Europa? 

Der Durchgangsverkehr nach Manteigas ist aus irgendwelchen Gründen gesperrt, deshalb wandern wir auf der Strasse ein paar Kilometer runter. Aus unserer Sicht nicht so interessant und abwechslungsreich, deshalb wandern wir bald zurück und versuchen es eine Strasse weiter oben.

Wir haben eine viel bessere Aussicht auf die Talflanken und nach 2Kilometern wandern wir zwischen riesigen Granitsteinen und verbrannten Büschen, wie in einer Mondlandschaft.

Wir können uns auch heute wieder auf das Abendessen freuen. In der gemütlichen Atmosphäre   einer rustikalen Berghütte werden wir von einem sehr freundlichen Team begrüsst und geniessen das Essen eines reichhaltigen Büffets.

Heute machen wir eine Wanderung vom Hotel aus rund um den Stausee "Lago do Viriato". Der Wanderweg ist sehr schlecht ausgeschildert und wir  müssen immer wieder suchen und unsere Karten App zu Hilfe nehmen.

Nach einigen Höhenmetern über Büsche, Stock und Stein kommen wir zur Bauruine einer Talstation von einer Bergbahn, die hier einmal fahren sollte. So weit ist es leider nie gekommen und so zerfällt der grosse Bau langsam in seine Einzelteile.

Über den grossen Parkplatz gehts weiter hinunter auf eine Ebene, die sehr oft von Hirten mit ihren Schafherden genutzt wird.

An einem Brunnen des heiligen Antonius essen wir unsere Äpfel, bevor wir dann wieder empor steigen. Uns zieht es zu den gewaltigen und sagenhaften Granitblockhaufen beim Poios Brancos, einem Triangulationspunkt auf 1704m.

Beim Anmarsch kommen wir an diversen Steinhaufen vorbei, die oft ein Bild, vielleicht eines Tieres, abgeben.

Auf dem Rückweg ändert das Landschaftsbild ziemlich radikal und wir marschieren durch hüfthohe, saftiggrüne Büsche.

Um einige schöne Erlebnisse reicher kehren wir ins Hotel Luna Serra da Estrela zurück und freuen uns auf das Nachtessen. Die Hotellobby ist sehr schön und stilvoll eingerichtet und das Serviceteam des Restaurants macht seine Sache prima und wird auch sehr gut geführt.

Heute möchten wie die Stadt Covilha besuchen, die 700m tiefer unten im Tal liegt und in die steile Bergflanke gebaut wurde. Wir fahren mit unserem Kleinwagen steil runter und um unzählige Kurven, dass es uns fast schlecht wird. An diesem Aussichtspunkt können wir dann kurz frische Luft schnappen und uns etwas "erholen".

Von hier aus sehen wir gut über die Stadt. Vor allem auf diese Fussgängerbrücke(in der Mitte der Fotografie) sind wir gespannt.

Nach langem Suchen haben wir endlich einen Parkplatz gefunden und wir sind gerade in der Nähe der Fussgängerüberführung. Sie sieht recht spektakulär aus und die Lifte im Vordergrund sind auch nicht ohne-leider ist der erste schon defekt. Aus irgend einem Grund läuft er nicht! Gut, dann gehen wir eben zu Fuss zur Fussgängerbrücke.

Wir überqueren die Brücke und haben einen guten Blick auf die "steile" Stadt.

Am Abend machen wir noch einen Spaziergang vom Hotel aus zu einer anderen grossen Gruppe Riesengranite. Es macht uns einfach Riesenspass zwischen diesen Giganten herumzuklettern.

Gut gelaunt machen wir uns dann auf den Heimweg, ...

... und dann steht Angelika doch fast noch auf eine Schlingnatter. Glück gehabt-für beide!

Heute sind wir unterwegs um den "Gipfel" Estrela, 1994m, zu erklimmen. Auf einem schmalen Bergpfad geht es einen steilen Berghang hinauf, von wo wir eine schöne Aussicht in ein Gletschertal Richtung Süden haben.

Der Weg ist an Anfang gut begehbar und führt oft über flache Steinplatten.

Je weiter wir noch oben kommen, desto schlechter ist der Weg gepflegt und sogar total überwachsen. Wo ist denn nun der Weg?

Auf der Passstrasse angekommen sehen wir das erste Mal einen Wegweiser, der den Weg zum "Gipfel" zeigt.

Wir wandern kurz auf der Strasse, überqueren eine Brücke und sehen in ein wunderschönes Quertal. Sattgrüne Wiesen werden von schwarzem Gesteinstürmen umrahmt, ein wunderbares Bild.

Voller Erstaunen sehen wir eine Marienfigur, die überlebensgross in den Fels gehauen wurde. Treppenstufen führen hoch zu einem Altar, wo viele Blumen und Kerzen liegen.

Wir sind noch nicht oben und verlassen die Strasse wieder und steigen über viele flache Steine die nächsten Höhenmeter hoch.

Da erblicken wir noch eine grosse Bauruine. Hätte das die Bergstation werden sollen? Sie ist jedenfalls auch schon recht zerfallen.

Wir marschieren über Wiesen und flache Steine und müssen den Weg zwischen Büschen suchen. Es wird flacher und schon bald sehen wir den Gipfel, der Estrela, der eigentlich gar kein Gipfel ist. Die Estrela, die auf 1994m liegt, ist eine weite Ebene auf dieser Höhe. Es ist also kein richtiger Berggipfel, wo wie wir das kennen.

Der Torre da Estrela und die Einkaufsläden sehen recht neu aus, die beiden Türme des Observatoriums sind schon recht in die Jahre gekommen und etwas ungepflegt. 

Wenn es einmal Schnee hat, kann man sogar Skifahren.

Wir sind auf knapp 2000m und der Himmel ist bedeckt. Es ist recht kühl, so dass nicht einmal diese Eidechse auf Betriebstemperatur kommt. Ich kann ganz nahe hin um ein Foto zu machen.

Danach machen wir uns auf den Abstieg.

Es hat sehr wenig Verkehr und wir nehmen für einmal die Passstrasse.