Wir haben von der freundlichen Rezeptionistin ein Upgrade mit Meersicht erhalten und werden mit diesem Sonnenaufgang geweckt.
Wir sind ziemlich geschafft, als wir unser Ziel, Schiavonea, erreichen. Die Aussicht aufs Meer lässt sich sehen, sonst gefällt uns die Stadt ganz und gar nicht. Es lebt irgendwie nicht, am Abend ist alles dunkel und viele Lokale haben geschlossen. Mit viel Glück finden wir eine Pizzeria, wo wir sehr gut uns preiswert essen können.
Wir fahren heute ins 7km entfernte Nachbardorf, müssen aber einen 25km langen Umweg über die Hügel machen, weil es ausser der Autobahn keine Verbindungsstrasse gibt, die durchgehend ist.
Es regnet ziemlich oft am heutigen Tag und wir verbringen viel Zeit im Hotelzimmer mit Skirennen schauen, Lesen, Blog schreiben und Sudoku lösen. Am Nachmittag wagen wir uns trotzdem an den Strand hinunter und schauen dem tobenden Meer zu. Leider beginnt es immer wieder zu regnen und wir kehren nach einer Stunde ins Hotel zurück.
Nach stundenlangem Karten- bzw. Streetviewstudium kommen wir zum Schluss, dass es keine vernünftige Strassenverbindung zwischen Metaponto und Policoro gibt, die wir mit unseren Rädern befahren können! Es gibt nur eine Staatsstrasse/Autobahn, die für Velofahrer verboten ist. Und weil das Hotel in Policoro schon gebucht ist, müssen wir als Alternative einen Taxi nehmen. Ein grosses Taxi, damit die Räder einfach verstaut werden können. Was kommt, sehen sie! Ganz knapp gehen die Räder rein...
Mit einer Dieselzugkomposition von der Firma Stadler fahren wir auf dem Schmalspurnetz der "Ferrovie Appulo Lucane" nach Bari. Gute zwei Stunden braucht der Zug für 70km über Land, zwischen Hügeln durch an die Adria runter. Auf der Strecke wurde an vielen Orten gebaut(Doppelspur vorbereitet?), Bahnhöfe schön restauriert und modernisiert, doch vieles ist nur angefangen und nicht fertig gebaut worden. Schade! Der Zug wird immer voller und voller und bis Bari stehen die Menschen sogar in den...
Nach einer zweistündigen Siesta erkunden wir noch den 5 Jahre alten Bahnhof, bei dem die Umgebungsarbeiten immer noch im Gange sind. Wir wollen nämlich morgen mit dem Zug nach Bari fahren und erkundigen uns deshalb nach den Tarifen und dem Fahrplan.
Wir sind heute früher gestartet als sonst, weil gegen Mittag eine Regenfront angekündigt ist. Es ist kalt geworden und ein starker Seitenwind macht uns etwas zu schaffen. Unser Ziel, Matera, liegt auf 400m und die Temperaturen steigen am Tag kaum noch über 6°. Wir fahren jetzt mit Mütze unter dem Helm und ich mit Handschuhen.