Der grosse Regen ist vorbei und strahlender Sonnenschein erwartet uns. Nach dem Frühstück packen wir unsere Sachen und sind gespannt, was uns heute erwartet.
Ein nationaler Streiktag ist ausgerufen und die Bahn-und Schifffahrtsbetriebe haben ihre Arbeit eingestellt.
Wir müssten ein sehr gefährliches Strassenstück befahren, was uns etwas Sorgen bereitet. In den sozialen Medien wird davor abgeraten, sich auf dieses 3,5km lange Strassenstück zu begeben.
Wir würden gerne das Schiff nehmen, aber das fährt wie gesagt nicht. Da nützt es auch nichts, dass wir zuerst zur Schifflandestelle fahren und uns vergewissern wollen, ob es wirklich so ist. Tatsächlich fährt gar nichts! Der Ticketverkäufer ist zwar anwesend, aber er verkauft keine Tickets, sondern klärt die Leute auf.
Und weil die Züge, wenn überhaupt, sehr unpünktlich fahren, machen wir uns auf dieses ominöse Strassenstück zu begutachten.
Die Hauptstrasse biegt nach etwa 5km in die Schnellstrasse ein, die leider keinen Velostreifen hat.
Wir stehen da und fassen allen Mut und pedalen los. Zum Glück überholt uns nur ein "30 Tönner" und einige Autos, bevor wir die Ausfahrt Lecco Nord nehmen können. Wir sind erleichtert und geniessen das folgende Stück umso mehr.
Es ist nämlich ein wunderbarer Steg für Fussgänger und Velofahrer, der vor einigen Jahren von Lecco nach Pradello gebaut wurde. Warum der Weg nicht gerade bis Abbadia Lariana gezogen wurde, weiss sehr wahrscheinlich niemand.
In Lecco am See machen wir einen kurzen Halt und freuen uns, dass wir hier sind. Danach fahren wir zum Hotel hoch und stellen unser Gepäck ein. Angelika hat nämlich von der Rezeptionistin einen Ausflugstipp bekommen, was wir an diesem wunderschönen Nachmittag machen könnten.
Wir überlegen nicht lange und schwingen uns noch einmal auf unsere Sättel und erklimmen die 300Höhenmeter hinauf zur Talstation der Schwebebahn auf den Piani d'Erna. Es ist eine sehr steile, kurvige Strasse hinauf und mir läuft der Schweiss in Strömen über die Stirn. Angelika ist in Topform und muss 4 Mal auf mich warten.
Oben angekommen muss ich erst einmal eine Drink-und Verschnaufpause einlegen.
Für 12Euro(hin-und zurück) gönnen wir uns diesen Spass.
Wir spazieren zum Gipfelkreuz und geniessen die Aussicht und die Ruhe.
Es ist alles ein bisschen in die Jahre gekommen und wir sind froh, eineinhalb Stunden später wieder bei den Velos zu sein.
Mittlerweile zeigt das Thermometer 28° an und wir sind froh nach der Abfahrt ins angenehm kühle Hotel zu kommen. Noch "kühler" wird es, als wir unser Zimmer/unsere Garderobe mit Spind(Kasernenunterkunft) betreten. Für 100Euro ziemlich schlicht und modern? Reduce to the min! Eine Unterkunft/Hostel für Junge und Junggebliebene mit Workspaces/ Meeting Rooms/Küche zum Selberkochen und einem Restaurant.