Wir machen uns auf den Weg hinunter zum Bahnhof nach Pocinho. Am Dorfausgang nehme ich in meiner Nase feine "Grillpoulet"-düfte war. Tatsächlich haben ein paar Leute auf der Strasse einen Stand aufgestellt, wo sie Poulet braten. 24 Stück auf einem Grillrost. Da muss ich doch gerade ein Foto davon machen.
Wir sind ein bisschen früh und warten noch eine Stunde bis der Zug kommt. Dann hören wir den Dieseltraktor schon von weitem. Mit einem Hupkonzert fährt er ein und wir laden alles ein und freuen uns auf eine interessante Fahrt dem Douro entlang. Es soll der schönste Abschnitt sein, den man nur mit dem Zug oder mit dem Schiff befahren kann.
Nach der einstündigen und sehr abwechslungsreichen Fahrt bemühen wir uns zeitig aus dem Zugwaggon zu kommen. Die neuen Fahrgäste, viele davon Touristen, versuchen schnell in den Zug zu steigen und lassen uns fast keine Zeit alles Gepäck und die Räder runterzutragen.
Nach einer kurzen WC-Pause fahren wir über eine Eisenbogenbrücke und stellen mit Erstaunen fest, dass das Wasser des Douro ganz braun ist. Da muss es am Vorabend stark geregnet haben.
Wir blicken noch einmal zurück auf die sanften Hügel um Pocinho herum und freuen uns auf eine 25km lange, relativ flache "Abfahrt" nach Peso da Regua, einer 17000 Einwohnerstadt.
Überall terrassierte Weinberge mit ihren "Quintas", jede Weinproduktionsfirma ist angeschrieben. Hier ist es Ferreira.
Wir finden ein schönes Plätzchen, wo wir unseren Lunch essen können.
Die Weingüter haben nicht nur wunderbare Häuser, sondern auch immer sehr gepflegte Gärten.
Kurz vor unserem heutigen Ziel kommen wir zu einer etwa 25m hohen Staustufe mit einer grossen Schleuse, wo gerade ein Hotelschiff auf die Einfahrt wartet. Wir schauen mit etwa 30 "Wohnmobiltouristen" von oben herab mit Interesse zu.
Danach geht es weiter unter einer gigantischen Autobahnbrücke durch.
Wir staunen ein zweites Mal, als wir diese wunderschöne Fussgänger-Eisenbogenbrücke sehen. Drei wunderschöne, ganz unterschiedliche Brücken liegen vor uns-etwas fürs Auge!
Eine wunderschöne, sehr unterhaltsame und abwechslungsreiche Tagesetappe geht zu Ende. Mal schauen, was noch kommt. Wir sind gespannt auf das Hotel.
Es ist ein Genuss über diese Brücke zu fahren und die Umgebung zu bestaunen.
Das Hotel, ein von aussen sehr gepflegtes aber unscheinbares Haus, ist innen ein Juwel. Mit viel Liebe zum Detail und viel Können wurde hier ein altes Hotel professionell umgebaut. Und an der Rezeption werden wir von zwei sehr freundlichen jungen Frauen empfangen. Eine davon ist in der Schweiz geboren und die andere kommt aus dem Tessin und spricht sehr gut deutsch.