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198. Tag: Sanlucar de Barrameda - Matalascanas, 33km lange Sandpiste, 19° , sonnig

Auf die heutige Etappe sind wir sehr gespannt und etwas nervös, weil wir nicht so genau wissen, was uns erwartet. Es liegen 33km Sandstrand vor uns und die Frage, wie wir darauf fahren können, macht uns etwas unruhig. Wir setzen mit einer Fähre über den Rio Guadalquivir und stossen unsere Räder aus der Fähre. Es herrscht Ebbe, also der richtige Zeitpunkt um auf Sand zu fahren. 

Das Meer hat sich wirklich weit zurückgezogen und die ersten Meter fühlen sich gut an. Es macht Spass und wir fliegen förmlich den Dünen entlang.

So weit unsere Augen sehen, einfach nur Sand. Hoffentlich geht das gut? Wir sind motiviert.

Der Untergrund wechselt immer mal wieder und wir müssen schauen, dass wir eine harte Unterlage haben. Hier zum Beispiel hat es viele Muscheln auf dem harten und nassen Sand und das Fahren geht gut. Wir möchten in möglichst kurzer Zeit viele Kilometer abspulen, denn je trockner der Sand wird, desto schwieriger ist er zu befahren.

Wir müssen manchmal absteigen und  von der einen, weichgewordenen, Sandbank auf eine andere, härtere, Sandbank ausweichen. 

Nach etwa der Hälfte der Strecke beginnt es weicher zu werden. Für mich wird es immer schwieriger fahren zu können. Mein Fahrrad sinkt   jetzt doch oft ein und lässt sich nicht mehr lenken. Angelika, mit etwas weniger Gesamtgewicht, hat es etwas leichter. Sie fährt immer noch, als ich mich entschliesse zu fuss zu gehen und das Rad zu schieben.

Es wird immer wärmer, der Sand immer weicher und wir brauchen mal eine Pause. 

Ich nutze die Gelegenheit um mal kurz hinter die Dünen zu schauen. So weit mein Auge reicht, sehe ich nur Dünen, Sand und Büsche. Es ist ein Teil des 543 Quadratkilometer grossen Donana National Parks

Ich kehre zurück ans Meer und muss durch tiefen Sand waten. 

Und dann gehts auch für Angelika nicht mehr weiter. Unser Ziel vor Augen, Matalascanas, das weisse Dorf links am Bildrand, beissen wir auf die Zähne und drücken das schwere Gefährt Meter für Meter durch den immer weicher werdenden Sand.

Die weissen Häuser werden langsam grösser. Bald haben wir es geschafft.

Endlich! Müde, aber zufrieden, essen wir auf der Promenadenmauer unsere Sandwiches, nachdem wir unsere nassen und verschmutzten Schuhe geputzt haben. 

Nach dieser wohl verdienten Pause gehen wir auf die Suche von unserem Zimmer. Aber wir finden es einfach nicht. Wir fahren im Quartier herum und fragen uns, was da gerade passiert. Angelika versucht ein paar Mal die Rezeption zu erreichen. Wir wollen uns schon um eine andere Unterkunft bemühen, da meldet sich eine Frau von der Rezeption. Sie schickt uns den Standort und wir merken, dass das Hotel auf der Karte falsch platziert ist. So ein Mist! Nach dem Einchecken putzen wir zuerst noch unsere stark, vom Sand, verschmutzen Räder. Wir sind sehr froh, dass alles noch geklappt hat und können am Abend das Essen in einem "echten" Restaurant so richtig geniessen.