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176. Tag: Valle Romano - Algeciras, Höllenritt auf der Autovia, 65km, 18° und sonnig

Wir verlassen das Valle Romano über einen Schleichweg, der mitten durch ein grosses Baugelände führt und uns viele Abfallhaufen und angefangene Bauprojekte zeigt.

Ein Paradebeispiel für ein angefangenes Boulevard in eine neue Urbanisation. Es ist immer interessant durch eine solche Zone zu fahren und einiges zu hinterfragen. Heute bringt uns dieser "Umweg" einen Kilometer weniger Autovia zu fahren.

Der erste Teil auf der doppelspurigen Autostrasse ist eigentlich sehr gut und sicher zu fahren. Wir haben immer einen Streifen, den Angelika gerade nicht nützt, und der Verkehr am Samstagmorgen ist noch nicht so stark. Wir können wieder einmal so richtig Gas geben und vorwärts kommen.

Nach einigen Kilometern des Tempobolzens fahren wir gemütlich durch Sotogrande, einem  Ort, wo die Superreichen ihre Ruhe suchen und in ihren riesigen Villen residieren.

In San Roque haben wir wieder einmal die Gelegenheit auf dem Eurovelo 8, der hier plötzlich beschildert ist, zu fahren. Es ist ein kleiner Umweg in die Hügel ....

... und einige Höhenmeter liegen vor uns, aber es macht so viel mehr Spass, als auf einer stark befahrenen und gefährlichen Autovia.

Und warum überrascht uns das nicht? Plötzlich ist es vorbei mit der Herrlichkeit.

In Castellar Nuevo de la Frontera zweigen wir beim Bahnhof ab und fahren wieder runter Richtung Meer. Alles auf einer separaten Spur neben der Hauptstrasse.

Unglaublich aber sehr schön, was sich die verschiedenen Gemeinden so alles einfallen lassen.

In San Roque sehen wir auf unserem Weg ganz viele Störche, die hier überwintern. 

Wir wissen, dass die folgende Passage schwierig wird. Wir versuchen möglichst wenig auf dieser Autostrasse A7 zu fahren. Die ersten Kilometer von San Roque Richtung Algeciras gelingt uns das. Wir können auf einer "weissen" Nebenstrasse fahren, bis es keinen Ausweg mehr gibt und wir auf die A7 einbiegen müssen. Das Verkehrsaufkommen ist nun gross und wir müssten nach einigen Kilometern einen Spurwechsel vornehmen, um die Abzweigung nach Algeciras zu erreichen. Wir stoppen bei einer Tankstelle und überlegen, wie wir das anstellen sollen. Das ist ein Ding der Unmöglichkeit bei diesem schnellen Verkehr. Wir sind ein bisschen ratlos. 

Ich schaue noch einmal auf der Karte nach und suche nach einem Ausweg! Mit der Ausfahrt in Los Barrios könnte es gehen! Wir müssen es versuchen und fahren weiter. Ohne mein Wissen schickte Angelika dem heiligen Antonius ein Stossgebet und siehe da-wie aus dem Nichts taucht plötzlich am Strassenrand ein Schild auf, wo die FahrradfahrerInnen zum Ausfahren aufgefordert werden. Welcher Glücksmoment!

Wir können also ausfahren und über einige Kilometer Umweg durch ein Industriegebiet. Dann müssen wir zurück auf die Autostrasse, können aber sorgenfrei weiterfahren und nach dem überqueren des Rio Palmones glücklich und zufrieden in Algeciras ankommen.

Wir sind geschafft und stolz hier zu sein.

Wir steigen hier ab, es ist nicht so nobel, wie die Schrift suggeriert, aber es passt uns.

Nach der warmen Dusche spazieren wir noch durch die Stadt und ...

... geniessen einen Apero in einer Tapasbar.

Wir spazieren dann zum Hafen und staunen über die vielen riesigen Hafenkräne und das ganze Hafenareal.

Das Gebiet um den Hafen erscheint uns recht neu und sehr gross. 

Sogar an eine Traumpiste für VelofahrerInnen haben sie gedacht.

Algeciras, das in der Bucht vor dem Felsen Gibraltar liegt, hat ca. 125 000 Einwohner(263000 mit Agglomeration). Direkt am Hafen wohnen die Menschen in diesen Wohnblocks.