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120. Tag: San Pedro del Pinatar - Murcia, 52km, 16° sonnig

Wir fahren heute ins hügelige Hinterland nach Murcia, Spaniens 7. grösste Stadt.

Es geht eine Weile bis wir aus der grossflächigen Urbanisation von San Pedro del Pinatar hinausgefahren sind. Dann führt unser Weg zwischen unzähligen Treibhäusern durch, wo vor allem Gemüse aller Art angebaut wird.

Wir haben beschlossen den Veloweg neben der Autovia (im Gegensatz zur Autopista kostenfrei) zu nehmen und auf dem Rückweg von Murcia nach Los  Alcasares den Eurovelo 8 über die Hügelkette. 

Doch als wir den Velostreifen sehen, müssen wir zuerst leer schlucken. Vor uns liegt ein türkiser, teilweise überwachsener und holpriger Veloweg mit einem wunderschön weissen Mittelstreifen.

Es wird schon irgendwie gehen, schlimmer kann es ja nicht mehr werden.

Doch eigentlich schon! Der Weg kann ganz überwachsen und unpassierbar sein. Aber zum Glück kommt es nicht so weit.

Aber Schlammlöcher und ein sehr heftiger Gegenwind machen uns das Fahren heute nicht leicht und prompt fahre ich in ein Schlammloch und muss nachher meine Reifen und Schutzbleche vom stark klebrigen "Sandlehm" befreien.

Wir fahren zwar einer Hauptstrasse nach, aber wir haben für einmal wirklich die Natur pur vor Augen. Wir blicken in ein Gebiet, das von der spanischen Regierung offiziell als Wüstengebiet erklärt worden ist.

Der Wind, der uns entgegen bläst, ist zeitweise so stark, dass er ganze Büsche aus-und mitreisst und diese uns auf der Strasse entgegenkommen! Angelika kann sich gerade noch vor einem retten.

Die letzten Kilometer bis nach Murcia können wir wieder einmal auf einem Via Verde Weg fahren. Schnurgerade, wie die Schienen früher, an den ausgedienten Perrons (Bahnhofsgebäude) vorbei, geht der Weg unserem heutigen Ziel entgegen.

Aber wer gedacht hat, dass es so geht bis ins Stadtzentrum, hat sich schwer getäuscht. Murcia ist die 7. grösste, spanische Stadt und das dauert, bis man im Zentrum ist.

Wir haben es noch immer geschafft und wenn wir früher einchecken können, haben wir jeweils noch Zeit am Nachmittag, Abend die Stadt zu erkunden.

Die teilweise verkehrsfreie Innenstadt ist zu fuss gut machbar. Es ist Samstagnachmittag und alle Menschen führen ihre schönen Kleider aus und füllen die Restaurants und Tapasbars. Wir haben auch noch Zeit um die Kathedrale, eine der grössten in Spanien, zu besichtigen. Zwischen dem 14. und 18. Jahrhundert wurden an ihr verschiedene Baustile verbaut (maurisch, gotisch, barock).