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Bodie, einst Goldgräbersiedlung, heute Geisterstadt

Bei der Fahrt in den Norden zurück Richtung Reno fuhren wir an der Abzweigung, Bodie 12 miles, vorbei. Ich hatte einmal etwas von einer Geisterstadt Bodie gelesen und jetzt waren wie so nahe dran. Kurz entschlossen drehte ich den Wagen und wir nahmen die rund 20km unter die Räder. Es war eine schöne, kurvenreiche Strecke durch die Hügel in eine endlose Steppenlandschaft. Die letzten paar Kilometer wurden dann noch zu einer sehr staubigen Angelegenheit, mussten wir doch auf unbefestigter, sehr holperiger und trockener Sandpiste fahren. Zwei junge Parkmitarbeiter in Uniform begrüssten uns herzlich und erklärten uns das wichtigste zum Bodie State Historic Park. Für 8 Dollar pro Person liessen sie uns rein und wünschten uns einen schönen Aufenthalt.

Von der einst aufblühenden Goldgräbersiedlung, mit bis 10 000 Einwohnern um 1880, ist aber heute nicht mehr viel zu sehen. 1932 fielen einem Grossbrand sehr viele Häuser zum Opfer und die Stadt wurde zur Geisterstadt. Leider sind fast alle Gebäude am zerfallen und dementsprechend wegen Einsturzgefahr geschlossen. In ein paar wenige Häuser kann man noch eintreten und das vor sich hin mottende Mobiliar betrachten, bei anderen Häusern muss ein Blick durch die schmutzigen Fenster reichen. Gut erhaltene Möbel und andere Museumsstücke sind in einem gut erhaltenen Haus ausgestellt, wo man auch Souvenirs kaufen kann und Informationen zu speziellen Führungen im Bergwerk erhält.

Es war trotzdem eine interessante Reise in die Vergangenheit, die aufgezeigt hat, wie die Menschen im Goldrausch gelebt haben. Das Interesse der Bevölkerung war jedenfalls vorhanden und der Parkplatz um die Mittagszeit voll. Wir haben uns beim Verlassen des Parks aber noch gefragt, was wohl mit den Eintrittsgeldern passiert, denn ausser den WC Anlagen wurde in den letzten gut 80 Jahren an den Häusern nichts gemacht!