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1. Tag an der Sprachschule EF

Eine kleine Gruppe von Neuankömmlingen besammelte sich um 8.30 Uhr in der Lobby und wurde kurz begrüsst. Also erstes mussten wir unsere Papiere (Esta oder I-20 Visum, Versicherungspapier und den Pass, nicht die ID, es musste der Pass sein), danach bekamen wir als Begrüssung eine Muschelkette umgehängt. Mit einem Bingospiel lernten wir dann einander ein bisschen besser kennen. Danach wurden uns 3 Stunden lang die strengen und vielen Regeln vorgestellt. Jede Person an der Schule, die eine wichtige Position einnimmt, stellte sich kurz vor und bläute  uns die Regeln ein. Und noch einmal und noch einmal, ich kam mir ein bisschen vor wie ein Primarschüler!

Um die Mittagszeit machten wir dann einen kurzen Spaziergang an den wunderschönen Strand, Duke Kahanamoku Lagoon. Ein wirklich wunderbarer Ort in diesem pulsierenden Vorzeigestadtteil von Honolulu. Am Nachmittag checkten wir noch unseren Stundenplan, um am nächsten Morgen sicher am richtigen Ort zu erscheinen. Die Schule hat sich an dieser Adresse im 7. Stock eingemietet und bietet auf einer Etage alles, was es für eine Schule braucht. Etliche kleine Klassenzimmer, PC- Raum, Cafeteria und Aufenthaltsraum. Zudem hat es noch einen Tischtennistisch und Tischfussball um sich etwas die Zeit vertreiben. Ich spielte mit Damian, einem Sprachschüler aus Verbier noch eine Weile Tischtennis. Wir sprachen doch tatsächlich englisch miteinander, und wenn wir ein englisches Wort nicht wussten, konnten wir auf Französisch ausweichen. Macht doch einfach Sinn Fremdsprachen zu lernen. Ansonsten hatte ich den Eindruck die ganze Zeit von sehr jungen Menschen umgeben zu sein, die nur Schweizerdeutsch und Französisch sprachen. Bevor wir uns auf den Heimweg machten, schrieben wir uns noch für eine Katamaran- Segeltour ein. Mal schauen wie das wird.

Während der Rückfahrt stieg ich noch in Honolulu Down Town aus und wollte mir die Innenstadt ansehen. Wenn ich mit Waikikibeach vergleiche, kommt dieser Teil der Stadt sehr schlecht weg. Regierungssitz, noble Bankgebäude, Geschäftstürme und Grünanlagen geben zwar auf den ersten Blick ein schönes Bild ab, auf den zweiten Blick aber, wenn man zum Beispiel zu Fuss durch die Fussgängerzone und dann durch Chinatown spaziert, sieht das alles ganz anders aus. Um die Vorzeigegebäude herum ist alles noch recht gepflegt. Je näher ich mich aber Chinatown näherte, desto schmutziger und ungemütlicher wurde es. Viele Geschäftsräume stehen leer und etliche Hausfassaden sind heruntergekommen und schmutzig. Im angrenzenden Park fallen mir viele Homeless auf, die ihre Schlafplätze aufräumen oder ihre sieben Sachen sortieren. Die grossen sozialen Unterschiede sind in Hololulu nicht zu übersehen und geben mir zu Denken. Ich war dann froh als ich in den klimatisierten Bus einsteigen und "nach Hause" fahren konnte. Dort erwartete mich eine etwas gewöhnungsbedürftige Umgebung und ein winziges, ungemütliches Zimmer!