Nach einem französischen Frühstück (Croissant, Baguette, Butter, Konfitüre, Filter-Kaffee und ein Glas Orangenjus) brauchten wir wie fast jeden Morgen nach 2 Stunden Fahrt eine Pause um wieder etwas Energie zu tanken. Wir taten das mit Studentenfutter und Multivitaminsaft-dann hatten wir wieder genug Kraft um in dieser hügeligen Landschaft vorwärts zu kommen. Nach einem einfachen Mittagessen (für einmal dunkles Brot mit Schinkenscheiben und Babyrüebli, eingekauft bei einem Grossverteiler) sahen wir unser heutiges Ziel schon von weitem. Wir freuten uns sehr darauf, diese Sehenswürdigkeit, ebenfalls UNESCO Weltkulturerbe, die ich bisher nur immer auf Bildern (4 Jahre im Französischzimmer an der Kantonsschule angeschaut) gesehen hatte, endlich live zu erleben. Der MONT SAINT MICHEL! Wir sahen die Felseninsel schon von weitem, weil die Kirche so weit in den Himmel ragt. Doch es waren immer noch 20 Kilometer und plötzlich zischte uns ein starker Gegenwind um die Ohren und der Berg wollte und wollte nicht näher kommen. Das Verkehrsaufkommen wurde grösser und immer mehr Wohnmobils und Cars fuhren an uns vorbei. Wir stellten uns auf sehr viele Touristen ein und wurden nicht enttäuscht. Mit 3.5 MIo. Besuchern jedes Jahr liegt der Mont St. Michel an 9. Stelle der Hitliste der Sehenswürdigkeiten in Frankreich. Ruhig und beschaulich sollte es auch bei unserem Besuch nicht werden.
Wir sehen den Mont St. Michel doch schon-und er kommt und kommt nicht näher!
Irgendwann ist er nah und kommt doch näher ...
und näher ...
und dann stehen wir mit tausend anderen vor ihm! Wahnsinn! Gigantisch, was die Menschen damals (Baubeginn der Abtei 1022) geleistet haben
Wir hatten Glück und konnten am Nachmittag das interessante Schauspiel erleben, wie das Wasser in die Bucht zurückkehrt (Flut). Das Wasser zieht sich bei Ebbe 15 Kilometer zurück und kehrt dann alle 6Stunden und 25 Minuten zurück, je nachdem, wie stark die Flut ist, unterschiedlich hoch. In dieser Bucht sind die Gezeitenunterschiede in ganz Europa am grössten, bis zu 16Metern bei Springflut.
In der sehr engen Hauptgasse reihen sich Souvenirladen an Souvenirladen, Restaurant an Restaurant und nicht zu vergessen die vielen Museen, wo mittelalterliche Rüstungen auf die Besucher warten